Der Dartsport aus unserer Sicht


Vorwort

Die mediale Präsenz des Dartsports ist in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen und ein Ende dieser Entwicklung ist noch lange nicht absehbar. Dies führt unweigerlich dazu, dass auch vorhandene Klischees und Vorurteile mit verbreitet werden und das Ansehen in der Öffentlichkeit darunter leidet. Mit diesem Artikel möchten wir informieren und einen etwas tieferen Einblick geben als es in der Medienwelt sonst üblich ist, in der meist nur sehr grob an der Oberfläche gekratzt wird. Täglich wird man als aktiver Dartspieler mit einigen Vorurteilen konfrontiert, die so einfach nicht stimmen. Wir möchten hiermit auch ein bisschen Aufklärungsarbeit leisten und den Dartsport in das Licht rücken , welches er auch verdient. Darts kann viel mehr sein, als reiner Zeitvertreib!

 

Zu allererst – Ist Dart überhaupt ein Sport?

Ein in der Szene und darüber hinaus häufig diskutiertes Thema ist die Frage, ob man Dart überhaupt als Sport bezeichnen kann. Vergleichen wir doch mal das Klischee von dicken, schwitzenden und teils alkoholisierten Männern die in einer verrauchten Kneipe Pfeile werfen mit der Realität.

Wenn man nach dem DOSB (Deutscher olympischer Sportbund) geht muss man diese Frage klar mit ja beantworten. Darts ist dort als offiziell anerkannte Sportart gelistet. Es finden Dopingkontrollen nach gleichen Standards wie etwa in der Leichtathletik oder im Radsport statt. 

Der eigentliche Sport findet beim Darts im Kopf statt. Mentale Stärke ist das A und O beim Dartsport. Viele Spiele werden im Kopf entschieden. Wer hat die stärkeren Nerven und das ruhigere Händchen. Wer schon mal in einem Finale oder anderem „wichtigen“ Spiel gestanden hat, wird feststellen, wie klein diese Felder auf einmal werden können. Fußballer kennen diese Situation vielleicht vor einem alles entscheidenden Elfmeter, an dem eine Meisterschaft oder Ähnliches hängt. Beim Dart gibt es diese Situationen im Minutentakt, es besteht also nur aus Elfmeterschießen! Beende das Spiel bevor es dein Gegner tut! Purer mentaler Druck wird hier minütlich aufgebaut.

Dart kann von jedem gespielt werden. Egal welchen Alters und welcher Statur. Auch Menschen mit Behinderung (z.B. Rollifahrer) können gleichberechtigt mit „Läufern“ diesen Sport ausüben. Es muss nicht nachteilig sein, eine Einschränkung zu haben. Wenn es körperlich und geistig möglich ist, kann jeder Mensch mit Behinderung genauso gut spielen und gewinnen. Es gibt alternativ auch spezielle Blasrohre, mit denen vereinzelt auch Wettkämpfe ausgetragen werden.

Die Spieler an der Weltspitze müssen täglich vier bis sechs oder mehr Stunden trainieren, um ihr Niveau überhaupt halten zu können. Sechs oder mehr Stunden volle Konzentration, Fokus und auch der Arm wird nach so einer langen Zeit immer „schwerer“. Natürlich ist es nicht so körperlich anstrengend wie Ausdauersportarten und dennoch wird es von sehr vielen unterschätzt, die noch nie einen Pfeil in der Hand hatten. „Probiert´s es, dann spürt´s es“

 

Darts Verbindet...

Fast jeder kann Darts spielen! Der Enkel kann mit dem Opa in einer Mannschaft auf dem gleichen Niveau spielen. In welcher Sportart ist das sonst möglich? Du kannst als 10 Jähriger gegen einen z.B. 20 bis 60 jährigen Spieler im offiziellem Turnier-und Ligabetrieb spielen und diesen besiegen. Eigentlich ein perfekter Familiensport!? Darts verbindet Menschen unabhängig von Herkunft, Glauben oder Hautfarbe, du bist als Dartspieler in einer großen Gemeinde wo Werte wie gegenseitiger Respekt und Fairness als die höchsten Güter angesehen werden.

 

Darts ist fair…

In England gibt es einen alten Spruch „Darts – The Game that begins and ends with a Handshake“, wörtlich übersetzt „Darts – Das Spiel dass mit einem Handschlag beginnt und endet“.

Was bedeutet dies?

Nun, ein Darts-Match beginnt und endet immer mit einem Handschlag. Auf der ganzen Welt, ohne Ausnahme. Aus der Sicht eines Dartspielers wird sehr viel Wert auf gegenseitigen Respekt gelegt. Das Verweigern des Handshakes wird immer als unsportlich erachtet. Beim Handshake „wünscht“ man dem Gegner „Good Darts“ ähnlich dem „Gut Holz“ beim Kegeln, auch überall auf der ganzen Welt.  Beim Darts ist Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe, die Bildung, die Nationalität, der Beruf, der soziale Status absolut egal, am Dartboard ist man Dartspieler nicht mehr und nicht weniger, und ein Dartspieler zollt dem Gegenüber seinen Respekt. Rassismus und dergleichen, sind im Dartsport normal nicht zu finden. Wenn man als Dartspieler in eine Dartkneipe kommt ist man kein Fremder, man wird immer herzlich und freundlich empfangen. Es ist egal ob du dick, dünn, schwarz, weiß, arm oder reich bist, du bist Dartspieler und das qualifiziert dich mitspielen zu dürfen wenn du anständig fragst.

War der Ball hinter Der Linie? Tor oder nicht? Wer kennt das nicht aus dem Fußball wo teils fragwürdige Entscheidungen Spiele oder gar über Auf- oder Abstieg ect. entscheiden? Beim Dart gibt es nur drin oder nicht. Es braucht keinen Videobeweis, keinen Schiedsrichter (klar, die gibt es natürlich wie in den meisten anderen Sportarten auch, wird im Normalfall aber nur zum schreiben gebraucht) oder dergleichen. Jeder kann genau sehen wo der Pfeil steckt. Klingt doch fair, oder?

 

Darts fördert…

Dartsport kann in vielen Bereichen als fördernd bezeichnet werden. Es werden, Konzentration, Fokus, Kopfrechnen sowie mentale und motorische Fertigkeiten trainiert und gefördert. Es gibt seit ein paar Jahren auch die Projektreihe „Dart in der Schule“ als Wahlfach in mehr als 10 Schulen in Bayern, mit steigender Beliebtheit. Auch wird in den Landessportverbänden seit Jahren aktiv Jugendarbeit betrieben. Die ersten Früchte dieser Arbeit sind Europa- und Weltmeistertitel in der Jugend und weitere hervorragende Ergebnisse im nationalen und internationalen Wettbewerb. Mit der Aufnahme in den DOSB stehen auch weiterführende Mittel zur Verfügung, wie etwa die DOSB Trainerlizenz Dart zur Verfügung. Die Ausbildung in den Vereinen steht dem in „herkömmlichen“ Sportvereinen in nichts nach da sowohl bei der Trainerausbildung als auch bei der Ausbildung der Sportler die gleichen Maßstäbe gelten wie ewta im Fussballverein und dergleichen. Der einzige Unterschied besteht in den Sportartspezifischen Schwerpunkten. Hier noch eine Zusammenfassung:

-          Mentale Fähigkeiten

-          Motorische Fähigkeiten

-          Kopfrechnen

-          Konzentration

-          Fokussierung

-          Teamfähigkeit u.v.m.

 

Darts ist günstig…

Abgesehen vom Elektronik Dart wo pro Spiel Geld investiert werden muss ist das traditionelle Steeldart weitestgehend kostenlos. Die einmalige Anschaffung von hochwertigem Equipment bewegt sich in einem Bereich von ca. 70-150€, welches aus einem Dartboard für das Training zu Hause (ca. 50€), einem Set Dartpfeile (gibt es in guter Qualität bereits ab 20-30€) und einer Tasche (10-20€) sowie ein kleiner Vorrat an Verbrauchsmaterial (Schäfte, Flights ca. 10-20€) bestehen sollte. Mit dieser Grundausstattung kommt man dann aber erstmal gut zwei Jahre aus. Weiter bietet der Verein den Vorteil dass das erforderliche Equipment aufgrund der Erfahrungen etablierter Spieler weitestgehend sinnvoll angeschafft werden kann. Oftmals bestehen Partnerschaften zu Dart-Händlern wo man dann vielleicht sogar den ein oder anderen Rabatt bekommen kann.

Neben den Meldegebühren für Liga und Turniere sowie dem Mitgliedsbeitrag im Verein kommen an und für sich keine weiteren Kosten hinzu. Im Normalfall sind auch die Gebühren und Beiträge für Jugendliche stark reduziert, fallen gänzlich weg, oder werden von den Vereinen im Sinne der Jugend-und Nachwuchsförderung komplett übernommen.

 

Darts ist sicher…

Vorrangig an die Eltern die vielleicht Bedenken haben das wegen der Spitzen ein erhöhtes Verletzungsrisiko bestehen könnte. Im Vergleich zu Fußball oder ähnlichen Sportarten ist Darts vom Verletzungsrisiko ein sehr sicherer Sport. Auch wenn natürlich mit Spitzen aus Stahl gespielt wird bleibt es wenn überhaupt i.d.R. bei kleinen Stich- oder Schnittverletzungen. Der Verantwortungsvolle Umgang mit den Dartpfeilen sollte natürlich selbstredend vorausgesetzt sein, sowie dass man Kinder und Jugendliche bis zu einem gewissen Alter bzw. geistigen Reife nicht unbeaufsichtigt spielen lässt. Die Erfahrung zeigt aber dass von einem minimalen Verletzungsrisiko ausgegangen werden kann.

 

Alkohol im Dartsport...

Das Thema schlechthin wenn es um Dart geht. Den Alkohol kann man nicht wegdiskutieren. Muss man aber auch nicht. Da es nur, aber leider ein weit verbreitetes Vorurteil ist das alle Dartspieler beim Alkoholkonsum keine Grenzen kennen. Der spürbare Trend geht in eine ganz andere Richtung, wir wollen Erfolgreich sein und uns sportlich weiter entwickeln, was mit starkem Alkoholkonsum kaum möglich ist. Die Wassertrinker auf Turnieren und bei Ligaspielen werden immer mehr. Es ist doch wie in jeder anderen Sportart wo Hobbysportler in Geselligkeit ihre Bierchen trinken, warum soll es beim Dartspieler dann schlecht sein? Es gibt hier wie da Zeitgenossen die dieses auch hin und wieder übertreiben, nicht mehr und nicht weniger als in anderen Sportarten.  Aber ist es dadurch ein schlechterer Sport? Bei offiziellen Ligaspielen und Turnieren der Regional-, Landes- und Bundesverbände herrscht striktes Alkoholverbot am Board. Schwarze Schafe gibt es überall, sowohl beim Dart als auch in jeder anderen Sportart.